Coach Olympiasiegerin

Viktoria Rebensburg

Viktoria Rebensburg, am 4. Oktober 1989 in Kreuth am Tegernsee geboren, begann im Alter von 3 Jahren mit dem Skifahren. Eine große Leidenschaft für den Sport sowie ihr außergewöhnliches Talent brachten „Vicky“ früh an die Spitze der nationalen Elite und ließen sie in den folgenden Jahren zu einer der weltbesten Skifahrerinnen ihrer Generation, sozial engagierten Athletin und bekannten Repräsentantin ihrer Heimat Tegernsee werden.

Vita

Mit bereits mit 16 Jahren gewann Viktoria Rebensburg ihre erste Deutsche Meisterschaft im Erwachsenbereich.
Mit 17 Jahren folgte das Debüt im FIS-Weltcup, wo sie nur wenige Monate später bei der Ski-WM im Schwedischen Are mit einem 8. Platz im Riesenslalom erstmals international für Aufsehen sorgte. In ihrer Paradedisziplin etablierte sie sich schnell in der Weltspitze und setzte dort mit einem ganz eigenen Fahrstil neue Maßstäbe. So wurde „Vicky“ im Februar 2010 bei den Olympischen Winterspielen von Vancouver mit gerade erst 20 Jahren Olympiasiegerin im Riesenslalom.

In der folgenden Saison konnte die Viktoria ihre Stellung als Ausnahmeathletin im Riesenslalom eindrucksvoll beweisen. Zum Auftakt in Sölden gelang ihr der erste Weltcup-Sieg der Karriere und nach guten Ergebnissen sowie zwei weiteren ersten Plätzen feierte Vicky am Ende der Saison 2010/11 den Gesamtsieg im Riesenslalomweltcup. Eine Leistung, die sie während ihrer Laufbahn als Skirennläuferin noch zweimal (Saison 2011/12 sowie 2017/18) wiederholen konnte.

Die Karriere von Viktoria war geprägt von Erfolg und herausragende Leistungen, beinhaltete aber auch Rückschläge und Niederlagen. Ein Wechselspiel, das für ihre persönliche Entwicklung prägend war. Durchhaltevermögen, Vertrauen in die eigene Stärke sowie die Fähigkeit aus Fehlern zu lernen ließen sie vom jungen, ungestümen Talent zu einer mündigen, selbstbewussten Athletin reifen, die im FIS-Weltcup über zehn Jahre lang zur Weltspitze gehörte.

Erfolge

Herausforderungen aus eigener Kraft zu bewältigen und Entscheidungen zu treffen gehörten für Viktoria während ihrer Karriere zur täglichen Routine. So auch in der Saison 2019/20 als sie nach einem Sieg im Super G in der Folge aufgrund von grippalen Erkrankungen und körperlichen Beschwerden in der weiteren Saison nicht die gewohnte Leistung zeigen konnte. Ungeachtet aufkommender Kritik kämpfte sie sich zurück in Erfolgsspur und gewann vor heimischem Publikum in Garmisch Patenkirchen das Abfahrtsrennen. Damit gelang ihr ein weiteres persönliches Karriere-Highlight, denn mit dem Abfahrtssieg schaffte es Vicky in allen Disziplinen, in denen sie an den Start ging, auch ganz oben auf dem Weltcup-Podest zu stehen. Am Folgetag ging Viktoria als Favorit in den Super G, stürzte jedoch nach guten Zwischenzeiten folgenschwer, sodass die Saison für sie damit vorzeitig beendet war.

Zu dem Zeitpunkt ahnte noch niemand, dass dies das letzte Weltcup-Rennen für Viktoria sein sollte. Die Vorbereitung auf die Saison 2020/21 war geprägt von eigenen Reha-Maßnahmen und beeinträchtigt durch die weltweite Corona-Pandemie. Im Training merkte Viktoria zusehends, dass sie ihrem eigenen Anspruch nicht mehr gerecht werden konnte. Für sie war stets klar, dass sie sofort aufhören würde, wenn sie nicht mehr die Überzeugung hat, ein Rennen auch gewinnen zu können. Diese Gewissheit war am 1. September 2020 gekommen und somit die Entscheidung unausweichlich.
Nach 19 Weltcupsiegen, dem Gewinn von Gold und Bronze bei Olympischen Spielen sowie zwei Silbermedaillen bei Skiweltmeisterschaften und dem dreimaligen Gewinn der Riesenslalom-Gesamtwertung beendete Viktoria im Alter von 30 Jahren ihre herausragende Karriere.

Leben jetzt!

Bereits während ihrer Karriere beschränkte sich Viktoria nicht nur auf ihr sportliches Können, sondern nutze ihre Bekanntheit auch, um bedacht und selbstbewusst in der Öffentlichkeit auf Missstände hinzuweisen und beispielsweise strukturelle Problem innerhalb der Verbände oder den Gigantismus von Großveranstaltungen kritisch zu hinterfragen. Auch privat zeigte „Vicky“ schon während ihrer Karriere Verantwortung und engagiert sich sozial.

So gründetet sie 2016 die Initiative „Fit & Aktiv“ mit dem Ziel, Kinder frühzeitig dafür zu sensibilisieren, ihre Gesundheit eigenverantwortlich mitzugestalten. Gemeinsam mit dem Bayrischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege und den Milchwerken Berchtesgadener Land entwickelte sie eine mobile Erlebniswelt mit den Themenschwerpunkten: Gesundheit, Bewegung sowie ausgewogene Ernährung und Entspannung.

In Würdigung ihrer sportlichen Leistungen sowie aufgrund ihrer Rolle als sympathische Botschafterin der Heimat und tadelloses Vorbild der Jugend erhielt „Vicky“ im Juli 2021 die Ehrenbürgerwürde der Gemeinde Kreuth. Eine Auszeichnung, die für sie auch ein besonderer Ansporn für die Karriere nach der Karriere bedeutet.

Für Viktoria ist es nun ein besonderes Anliegen, ihren Erfahrungsschatz und ihre Ideen mit den Menschen zu teilen. Mit ungetrübtem Optimismus stellt sie sich den neuen Herausforderungen, sei es als Botschafterin für ihre Heimat Tegernsee sowie ihren beiden Partnern Stöckli und Norquain oder als TV-Kommentatorin und Vortragsrednerin sowie qualifizierte Ernährungsexpertin.